Sommer 1989. Alois Nebel ist
Fahrdienstleiter an einem kleinen Bahnhof in Bílý Potok, einem
abgelegenen Ort an der tschechoslowakisch-polnischen Grenze, dem
früheren Sudetenland. Das einzige Hobby des Einzelgängers ist das
Sammeln alter Fahrpläne. Doch wenn sich der Nebel über die
Bahnstation legt, sieht Alois Züge mit Geistern und Schatten aus der
dunklen Vergangenheit Mitteleuropas: dem Zweiten Weltkrieg, der
Vertreibung der Deutschen, der sowjetischen Besatzung. Alois Nebel
wird diese Alpträume nicht los und endet schließlich in einer
Nervenheilanstalt. Dort lernt er „den Stummen“ kennen, der bei dem
Versuch, die Grenze zu überqueren, verhaftet worden ist. Dieser wird
zum unfreiwilligen Auslöser für Alois‘ Entschluss, den Kampf gegen
die Dämonen aufzunehmen, die ihn nächtlich heimsuchen. Er macht sich
auf den Weg und findet Freunde, eine Geliebte und Weggefährten.
Langsam erwacht Alois Nebel aus dem Albtraum der Vergangenheit und
sieht in die Zukunft mit klarem Blick.